Intuitive Atemarbeit

Die Intuitive Atemarbeit ist aus dem Holotropen Atmen, das Stanislav Grof in den 70iger Jahren entwickelt hat, entstanden. Sie orientiert sich insbesondere an der speziellen Weiterentwicklung dieser Arbeit durch Dr. Sylvester Walch, einem Schüler von Grof sowie an den therapeutischen Grundprinzipien von Hakomi, nämlich Gewaltlosigkeit, der Einheit von Körper und Geist, Achtsamkeit und Absichtslosigkeit.

In der Intuitiven Atemarbeit laden wir uns dazu ein, unser normales, persönliches Alltagsbewusstsein zu verlassen und einen Bewusstseinszustand jenseits davon zu erreichen. Dieser transpersonale Bewusstseinszustand kann unter anderem dann entstehen, wenn wir über eine gewisse Zeit verstärkt atmen und das Energielevel dabei in uns gezielt erhöhen. Auch wenn die Intuitive Atemarbeit den Übergang von einem personalen Bewusstseinszustand zu einem transpersonalen erleichtert, können wir einen solchen nicht willentlich herstellen, und wir können ihn auch nicht beliebig lange aufrechterhalten. Weshalb es nicht so wichtig ist, wie lange und wie intensiv wir atmen. Ein transpersonaler Bewusstseinszustand geschieht uns einfach dann, wenn er geschieht. Und er folgt seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten, die einer inneren Weisheit entspringen, die wir mit unserem Verstand nicht einmal ansatzweise erfassen können. Dabei geschieht in der Regel genau das, was geschehen soll, damit sich körperliche, emotionale, energetische und seelische Prozesse "wie von selbst" entfalten und eine eigene heilsame Dynamik entwickeln können.

Man kann die Intuitive Atemarbeit als eine intensive Reise zu sich selbst bezeichnen. Das Atmen ist dabei nur das Fahrzeug für diese Reise. Dabei geht es nicht darum, ob wir schnell oder langsam reisen, sondern um unser Erleben während der Reise selbst, um unsere Begegnung mit uns selbst und die Erkenntnisse, die wir für uns daraus gewinnen können.

Voraussetzungen für die Intuitive Atemarbeit

Die intuitive Atemarbeit braucht eine angemessene Vorbereitung und vor allem einen sicheren Rahmen. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass wir uns körperlich und psychisch in der Lage fühlen, eine solche Reise anzutreten. Das heißt: wir brauchen für eine fruchtbare Arbeit mit veränderten Bewusstseinszuständen ein ausreichendes Maß an psychischer und körperlicher Stabilität, um die Erfahrungen während der Atemreise zu verarbeiten und später in den eigenen Alltag integrieren zu können. Ein wichtiges Kriterium ist hierbei die grundsätzliche Fähigkeit für sich selbst sorgen und den eigenen Lebensalltag meistern zu können.

Für wen ist die Intuitive Atemarbeit geeignet?

Sie ist geeignet für Menschen, die

  • ihr bisheriges Leben gut gemeistert haben, sich aber gegenwärtig in einer Lebenskrise befinden,
  • sich innerlich blockiert fühlen,
  • einen Zugang zu ihrer Intuition finden möchten,
  • vor einer wichtigen Entscheidung stehen,
  • neugierig auf sich selbst sind und die Intuitive Atemarbeit für die Entfaltung ihrer Persönlichkeit nutzen wollen,
  • Zugang finden wollen zu anderen Ebenen ihres Menschseins.

Für wen ist Intuitive Atemarbeit nicht zu empfehlen?

Sie ist nicht zu empfehlen, wenn Menschen psychisch instabil sind und sich nicht gut selbst regulieren können. Das ist in der Regel der Fall bei stärkeren psychischen Erkrankungen, vor allem aber Angststörungen, Posttraumatischen Belastungsstörungen, dissoziativen Störungen, affektiven Störungen (Depression), somatoformen Störungen sowie wiederkehrenden psychotischen Schüben. Außerdem sind Kontraindikationen auf körperlicher Ebene Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Stoffwechselerkrankungen.

Wie ist der Rahmen und der Ablauf einer Sitzung in Intuitiver Atemarbeit?

Die intuitive Atemarbeit ist eine Einzelarbeit. Sie hat eine wesentliche Besonderheit, die sie von anderen therapeutischen Methoden unterscheidet. Die Dauer einer Sitzung wird bewusst nicht festgelegt. Der ganzheitliche Atemprozess dauert also so lange, bis er aus sich selbst heraus beendet ist. Dies bietet den Raum und die Möglichkeit, dass er sich ohne zeitliche Beschränkungen individuell entfalten kann.

Die Sitzung besteht aus zwei Abschnitten. Sie beginnt am Freitagabend mit einer Einstimmung. Sie dient der individuellen Vorbereitung auf die Atemsitzung am nächsten Vormittag. 

Der zweite Abschnitt beginnt am Samstagvormittag mit der eigentlichen Atemsitzung, die ich nach den Wünschen und Bedürfnissen der KlientInnen achtsam unterstütze und begleite (Der exakte Beginn wird dabei am Abend zuvor gemeinsam festgelegt). Wenn sie spüren, dass die Atemreise zu Ende geht, folgt die erste Integrationsphase: sie malen dann spontan ein weiteres Bild, das in irgendeiner Weise in Bezug zu der gemachten Atemerfahrung steht. Anschließend erzählen sie über ihre Erlebnisse, wenn sie das möchten und ich unterstütze sie dabei, das Erfahrene zu integrieren und/oder einzuordnen. Manchmal möchte man auch das Erlebte erst einmal auf sich wirken lassen und gar nicht sprechen, was auch völlig in Ordnung ist. Von zentraler Bedeutung ist es aber, dass sich die KlientInnen am Ende der Atemreise „rund" fühlen, das Empfinden von Stimmigkeit haben und innerlich nichts mehr „nachhängt". Erst dann wird die Sitzung in gegenseitigem Einvernehmen beendet.

Für eine weitere Integration des Erlebten biete ich bei Bedarf in der auf die Sitzung folgenden Zeit ein kostenloses Telefonat oder einen schriftlichen Email-Austausch an.

Organisatorisches

Eine Zusammenarbeit beginnt mit einem Vorgespräch, in dem die individuellen Themen und der Rahmen für die Atemarbeit geklärt werden. Es kostet 20€.

Die Sitzungsdauer in der Transpersonalen Atemarbeit ist wie erwähnt zeitlich nicht fixiert. Sie hängt vom Atemprozess der KlientInnen ab. Erfahrungsgemäß dauert eine Sitzung zwischen drei und fünf Stunden. Etwa eine Stunde ist für die vorbereitende Sitzung am Freitagabend zu veranschlagen, zwei bis vier Stunden für die eigentliche Atemsitzung. Aber das sind wie gesagt nur Erfahrungswerte.

Das Honorar für eine Atemsitzung kostet unabhängig von der Dauer zwischen 160€ und 260€ nach Selbsteinschätzung.

Ein mögliches Telefonat im Anschluss an die Sitzung oder ein Email-Austausch sind im Honorar inbegriffen.

Die Integration des Erlebten in den Alltag braucht Zeit. Deshalb empfehle ich zwischen den einzelnen Atemsitzungen ein bis zwei Monate verstreichen zu lassen.